Die Kreiselinnenflächen nehmen einen mittlerweile nicht unerheblichen Teil der Verkehrsfläche in Baden-Württemberg ein. Sie wurden teilweise künstlerisch gestaltet – weisen aber in vielen Fällen auch eine durch Kies abgedeckte Fläche auf. Die SPD-Landtagsfraktion möchte das Flächenpotential der Verkehrskreisel für die Erhaltung und Erhöhung der Biodiversität zu nutzen. Deshalb haben wir einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Antwort des Verkehrsministers ist enttäuschend: Der grüne Minister hat keinerlei Überblick über die Nutzung der Flächen oder

Daniel Born, Mitglied im Umweltausschuss des Landtags: „Im Kampf gegen das Bienen- und Insektensterben erwartet die SPD von der Landesregierung, dass sie zukünftig auch stärker Verkehrskreisel in den Fokus nimmt. Wir sehen hier beste Potentiale für Mager- und Blühwiesen und so eine große Chance für das Land, selbst aktiv zu werden. Die Gesamtfläche aller Verkehrskreisel ist beträchtlich und fast die Hälfte der Kreiselinnenflächen sind dabei in der Verantwortung des Landes.

Die Antwort des grünen Verkehrsministers Winfried Hermann auf unseren Antrag enttäuscht mich. Wir haben nur teilweise zufriedenstellende Antworten erhalten. Leider weiß die Landesregierung weder, wie viele ihrer eigenen Flächen als Magerrasen oder Blühwiese eingerichtet wurden, noch, inwieweit ihre diesbezüglichen Fördermittel dafür genutzt und in den letzten Jahren zur Umgestaltung eingesetzt wurden. Angaben zu Fördersummenbeträgen oder zu der Anzahl ökologisch aufgewerteter Kreiselinnenflächen fehlen komplett. Ebenso hat das Verkehrsministerium keinerlei Kenntnis, welcher Teil seiner bewirtschafteten Flächen bereits in einem ökologisch guten Zustand ist und welcher Teil noch aufgewertet werden könnte. Das zeigt, dass diese relativ kostengünstige Möglichkeit, Flächen für Kleintiere und insbesondere Fluginsekten zu schaffen, nicht bewusst und gezielt von der Landesregierung genutzt wird. Angesichts der großen Gesamtfläche und der Bedeutung solcher Flächen auch als „Trittstein“ im Biotopverbund wäre es vor dem Hintergrund des Insektenrückgangs jedoch wünschenswert, auch diesen Mosaikstein zur Lösung des Problems aktiv zu nutzen.“

Ansprechpartner

Opitz-Leifheit Fraktion
Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz